Leserstimmen zu "Echo des Glücks"
Amazon-Rezensentin
Ein Buch mit Tiefgang, das mich auch zum Nachdenken angeregt hat: Wie oft versäume ich es, jemandem zu sagen, wie sehr ich ihn mag!"
Amazon-Rezensentin
Man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis man endlich weiß, was und wie es wirklich hier passiert ist.
Amazon-Rezensent
Wenn man die Vergangenheit nicht mehr vertuschen kann...
Inhalt:
Als Thorben nach einem Polizeieinsatz angeschossen wird, liegt er nach eine Notoperation im Koma. Seine Lebensgefährtin Christina und seine Zwillingskinder Jana und Janis bangen im Krankenhaus um sein Leben. Durch eine unbedachte Bemerkung von Christina erfahren die Zwillinge, dass ihre Mutter noch lebt. Bald muss Christina ihnen die Wahrheit sagen und muss sich gleichzeitig den Ängsten der Vergangenheit stellen.
Fazit:
Ein spannender Kurzroman, der überraschende Ereignisse aufwirft. Dank den Erzählperspektiven der einzelnen Personen, bekommt die Geschichte außerdem eine besondere Tiefe.
Am Anfang meines Buchs stand ein Traum.
Ich lag gefesselt in einem fremden Bett. Die Qualen spüre ich heute genauso intensive, wie die Erleichterung, als ich gerettet wurde. Diese Szene ist da Kernstück meines Romans „Echo des Glücks“.
Natürlich bin ich morgens nicht aufgewacht und dachte „Darüber schreibe ich ein Buch“. Aber der Traum ließ mich wochenlang nicht los. Und dann saß ich in einem Schreibseminar und sollte am Ende des ersten Tages mein Schreibprojekt vorstellen. Also wählte ich spontan den Traum als Idee und entwickelte einen ersten Plot. Dabei stellte ich den Traum als Begebenheit in der Vergangenheit meiner Protagonisten und spannte ein Netz aus Lügen und Intrigen, bei denen nicht einmal vor Mord halt gemacht wurde.
Daraus entstand die Geschichte einer Frau, der durch einen Schicksalsschlag alle privaten und beruflichen Wünsche erfüllt werden, die es aber nicht wagt, dieses Glück zuzulassen. Deshalb lebt sie nur im „Echo des Glücks“.
Leseprobe zu "Echo des Glücks"
Christina Holzer
Ungeduldig trommelt Christina gegen die Glasscheibe. Der Flur ist menschenleer. Thorbens Kollege hat sie vor der Tür abgesetzt. Christina und die Kinder warten seitdem in der Notaufnahme, ohne dass sich jemand blicken lässt. Mit dem Fuß tritt Janis an die Wand.
„Das Warten macht mich irre.“
Jana steht stumm daneben und kaut an den Fingernägeln. Endlich taucht eine Krankenschwester auf. Christina geht ihr entgegen.
„Können Sie mir etwas über den Patienten Thorben Harth sagen? Er wurde eben eingeliefert."
„Und wie ist Ihr Name?", fragt die Krankenschwester, wobei sie weiter läuft und sich hinter die Theke der Notaufnahme begibt.
„Christina Holzer."
Fragend blickt sie Christina durch die Scheibe an.
„Verheiratet oder verwandt mit dem Patienten?"
Christina blickt verlegen zur Seite.
„Ich bin seine Lebensgefährtin."
„Dann darf ich Ihnen keine Auskunft geben."
Schon will sie sich abwenden, da tritt Janis neben Christina.
„Ich bin sein Sohn. Dürfen Sie mir Auskunft geben?"
Dabei legt er den Arm um Christina.
Die Krankenschwester blickt ihn kurz an.
„Wenn Sie volljährig sind", antwortet sie gleichgültig.
„Bin ich." Janis Augen funkeln böse.
„Einen Moment."
Sie beugt sich über den Computer und tippt auf der Tastatur herum.
„Er wird gerade operiert. Über seinen momentanen Zustand kann ich keine weiteren Angaben machen. Tut mir leid. Am besten gehen Sie nach Hause. Wir rufen Sie an, sobald die Operation beendet ist."
„Wir warten hier", entscheidet Janis.
Die Krankenschwester zuckt mit den Schultern.
„Dann warten Sie bitte vor der Intensivstation. Einer der Ärzte wird Sie dann informieren."
Sie folgen den Schildern. Christinas Herz pocht wild. Ihre Ohren rauschen. Die Schuhe quietschen auf dem glatt gewienerten Boden. Thorben. Jedes Mal, wenn er Nachtschicht hat, fürchtet sie sich vor dem Schlafengehen. Oft hat sie von einem nächtlichen Anruf geträumt, der ihr die Schreckensnachricht bringen würde. Jedes geträumte Klingeln ließ sie aus dem Schlaf hochschrecken. Einschlafen danach unmöglich. Bis zum Morgengrauen lag sie jedes Mal ruhelos im Bett und wartete darauf, dass Thorben nach Hause kam. Jetzt wünscht sie sich nichts sehnlicher, als aus diesem Alptraum zu erwachen.
Unvermittelt fragt Janis: „Warum haben Papa und du nie geheiratet? Das ist doch Bullshit. Ohne uns wärst du eben echt aufgeschmissen gewesen."
Christina schüttelt unwillig den Kopf. Darüber will sie im Moment nicht diskutieren.
„Wir sind beide verheiratet, nur eben nicht miteinander", antwortet sie, ohne stehen zu bleiben.
„Warum hast du deinen verschollenen Mann nie für tot erklären lassen?", mischt sich Jana ein.
Janis wartet die Antwort nicht ab: „Wie beide? Mit wem ist Papa verheiratet?"
Abrupt bleibt Christina stehen. Unsicher blickt sie sich um.
„Ich glaube, wir müssen dort hin" und zeigt in den linken Gang.
„Ja, müssen wir", antwortet Janis. „Aber das beantwortet nicht meine Frage."
„Papa war nur mit unserer Mutter verheiratet, oder?", wundert sich auch Jana.
Christina blickt von einem zum anderen. Thorben hatte damals entschieden, den Kindern die wahren Umstände zu verheimlichen. Früher war Jenny so etwas wie ihre beste Freundin, doch alles war nur Fassade gewesen. Deshalb tolerierte Christina seine Entscheidung. Nun wird ihr klar, dass sie den Kindern eine heile Welt vorgaukelten, genau wie Jenny.
Die Zwillinge schauen sie verwirrt an. Janis findet als erster die Sprache wieder.
„Ihr habt uns erzählt, dass unsere Mutter bei einem Unfall ums Leben kam, als wir noch klein waren. Wie kann sie dann noch mit Papa verheiratet sein?"
„Das soll euch Thorben erklären. Er hat gute Gründe für sein Schweigen."